Leben und Tod in allen nur denkbaren Grautönen: Uberto Pasolinis lakonische Tragikomödie überzeugt vor allem dann, wenn sie nichts erzählt. Wie im Supermarkt liegen sie aufgereiht da, die dunklen Plastikbehälter in den Regalen des Krematoriums. Einer nach dem anderen, nach Verfallsdatum sortiert. Mr. May Und Das Flüstern Der Ewigkeit ArdMay und das Flüstern der Ewigkeit (Still Life): Drama/Tragikomödie 2013 von Felix Vossen/Christopher Simon mit David Shaw Parker/Leon Silver/Ciaran. May und das Flüstern der Ewigkeit ein Film von Uberto Pasolini mit Eddie Marsan, Joanne Froggatt. Inhaltsangabe: John May (Eddie Marsan) ist ein. Ja, der Tod ist ein Geschäft in der Durchstrukturiertheit zivilisierter Kulturen, und so wundert es nicht, dass man auch hier auf Rentabilität achtet. John Mays (Eddie Marsan) Stelle in der Stadtverwaltung muss wegrationalisiert werden, wie ihm sein Chef zusammen mit der dümmlich dreingrinsenden Sekretärin eröffnet, nachdem wir zu Beginn von Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit ( Still Life) diesen gleichermaßen tristen wie spannenden Beruf etwas näher kennenlernen durften: Johns Aufgabe ist es, denjenigen die letzte Ehre zu erweisen, denen nichts und niemand geblieben ist. An den Begräbnissen nimmt nur er teil. Verbissen kämpft er bei seinem letzten Auftrag nun darum, die Familienmitglieder und ehemaligen Freunde des Verstorbenen aufzusuchen und zur Teilnahme an der Bestattung zu bewegen. Ein Leben für die Toten In den Gefilden des überdrehten, als very british gelabelten schwarzhumorigen Klamauks, den man etwa aus (2007) kennt, bewegt sich Pasolinis Film zu keiner Zeit. Der Regisseur zeigt sich als Freund des Lakonischen und geht mit angenehmer Gemächlichkeit ans Werk. Dennoch bekommen wir innerhalb weniger Szenen einen prägnanten Überblick über John Mays Gang des Lebens. Erst sind es ein paar Beerdigungen im flüssigen Zusammenschnitt, denen wir beiwohnen, und obwohl sie variieren, laufen sie doch nach dem gleichen Schema ab. ![]() ![]() ![]() Mr. May Und Das Flüstern Der Ewigkeit StreamEin paar schöne Worte, die passende Musik für den Verstorbenen, ein wenig Weihrauch wird geschwenkt. Für John der gewöhnliche Lauf der Dinge. Fremde Persönlichkeiten ersetzen hier voll und ganz seine eigene. Nicht nur weil John zu Hause Fotos seiner Auftragspersonen in einem Album aufbewahrt, sondern vor allem, weil es zu seiner Arbeit gehört, unbekannte Leben zu durchforsten. Mr. May Und Das Flüstern Der EwigkeitAkribisch durchkämmt er die Wohnungen der Verstorbenen, sucht nach Bildern, Andenken und Anhaltspunkten, um ihnen trotz leergefegter Kirchenbänke ein würdiges Begräbnis zu ermöglichen. Einen anderen Sinn gibt es in Johns Leben nicht. Leer und karg sind die Arbeits- und Wohnumgebung von Mr. May: verlassene Gotteshäuser, sterile Kacheln und Fliesen im Krematorium, charakterlos das Büro und das Apartment mit dem akkurat gedeckten Tisch und den immer gleichen Hemden im Schrank. Überall dominieren kaltes Weiß und bleiches Grau, es ist, als habe die Mise en Scène die Leichenblässe der Verstorbenen angenommen. Unbedingtes Einlösen der Feel-Good-Prämisse Dabei reißt die Kamera nicht einmal aus ihrer beharrlichen Statik aus, genauso wenig wie John auch nur ansatzweiße von seinem schwarz-grau-weißen Erscheinungsbild abweicht. Dadurch fällt nur umso stärker auf, wie außerordentlich karikaturhaft die Figur gezeichnet wird. Natürlich beruht der Reiz des Films in diesem überzeichnet Verschrobenen und Verdrucksten des Protagonisten, der eine einschneidende Wandlung durchlebt, doch dabei verlässt sich Pasolini zunehmend auf formelhaftes Erzählen. May und das Flüstern der Ewigkeit kann manches Mal einfach nicht verbergen, dass er dem Publikum unbedingt gefallen möchte. Je weiter John seine Nachforschungen anstellt, je mehr Leuten er begegnet, je intensiver er sich in den Fall hineinsteigert, desto weniger gewährt Pasolini denn auch der schönen Blässe seiner Bilder den Vorrang.
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April 2019
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